Erste Hilfe
Vogel gefunden ? Was tun?
Erste - Hilfe - Maßnahmen!
Alle hier genannten Tipps sind nur vorübergehend gedacht und nur bis zur Abgabe der Vögel in einer dafür eingerichteten Station / Tierarzt anzuwenden!!
Welche Vögel brauchen Hilfe?
– kaum bis gar nicht befiederte Jungtiere außerhalb des Nestes
– Vögel außerhalb des Nestes, die nicht fliehen können
– verletze Vögel
– Vögel die von einer Katze gebracht werden (benötigen immer und sofort Antibiotika)
– Jungvögel in gefährlicher Umgebung (Straße oder ähnliches)
– Nestflüchter (Enten,..) ohne Eltern
– jeder Mauersegler / Schwalbe die am Boden liegt (nicht in die Luft werfen!!)
Darf man Wildvögel anfassen??
– Ja, man sollte sogar, wenn man die Möglichkeit hat, ihn in sein Nest zurück zu setzen (Nestlinge) oder geschützt ins Gebüsch (bei Ästlingen)
– Vögel haben keinen sehr ausgeprägten Geruchssinn
Transport von Wildvögeln
– kleiner, verschließbarer Karton mit Luftlöchern. Dieser sollte mit Handtüchern oder Küchenpapier ausgelegt sein, der Karton sollte der Vogelgröße angepasst sein. Der Vogel sollte sich nicht allzu sehr bewegen können, damit er beim Transport nicht herumgeschleudert wird
Erstversorgung von Wildvögeln
– bei Jungtieren oder unterkühlten Vögeln (im gesunden Zustand ist der Vogel immer etwas wärmer als die eigene Haut) immer zuerst wärmen – bei Küken und kleinen Singvögeln geht das gut in der Hand oder am eigenen Körper
– Nach ca. 30 Minuten aufwärmen können sie dem Vogel 1 – 3 Tropfen Traubenzuckerwasser an den Schnabelrand tropfen (der Vogel wird es einsaugen) dies ist zunächst ausreichend
– Altvögel bei denen der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung besteht (Anflug an Glasscheibe etc.) niemals wärmen – Gefahr der Hirnblutung
Füttern Sie bitte nie auf eigene Faust einen Jungvogel, junge Vögel reagieren sehr empfindlich auf falsche Nahrung – dies kann sehr schnell ein Todesurteil sein!! Jungvögel fressen auch falsche Nahrung!!
Unterbringung von unbefiederten Küken / Nestlingen
– zunächst wärmen und warm halten – Küken dürfen niemals auskühlen, am besten funktioniert das mit einer Wärmflasche oder einem Körnerkissen. Temperatur ca. 37 Grad
– verletzungsgeschützt unterbringen; am besten in einer kleinen Schlüssel die mit Handtüchern, Küchenpapier ausgelegt ist und die man mit einem anderen Handtuch abdecken kann, dieses Ersatznest sollte man zu Sicherheit in einen ausbruchsicheren Karton stellen
– unbefiederte Küken trocknen sehr schnell durch die Haut aus, daher ist es, wenn möglich, sinnvoll die Luftfeuchtigkeit etwas zu erhöhen
Unterbringung befiederter Küken / Nestlingen
– auch befiederte Küken dürfen niemals auskühlen, eine zusätzliche Wärmequelle ist aber nicht unbedingt erforderlich
– das Küken in eine mit griffigem Material (z.B. Wollsocken) ausgelegte Schüssel setzen
Achtung : das Küken kann in zu langen Fasern hängen bleiben
– Die Schüssel in einen großzügigen Karton setzen – ältere Küken sind weitaus aktiver als ihre jüngeren Kameraden, gerne erkunden sie die Umgebung des „Nestes“
– ein Handtuch über dem Karton beruhigt das Tier
– auch hier können sie nach einer Aufwärmphase ein paar Tropfen Traubenzuckerwasser auf den Schnabelrand geben; aber auch hier gilt wieder : Niemals eigenständig füttern!!
Unterbringung von Ästlingen (flügge Küken)
– klassischer Vogelkäfig (Gefahr Gefiederschäden, generelle Verletzungen)
– Karton der an einer Seite mit Fliegengaze abgedeckt ist
– sollten sie das Tier in einem Zimmer frei fliegen lassen, achten sie auf alle Möglichkeiten der Verletzungen (Fenster, Schränke, Gardinen, Wasser, Heizung)
Niemals Mauersegler und Schwalben in einen Käfig setzen!!
Alle hier genannten Tipps sind nur vorübergehend gedacht und nur bis zur Abgabe der Vögel in einer dafür eingerichteten Station / Tierarzt anzuwenden!!
§ 45 Abs. 5 des Bundesnaturschutzgesetzes erlaubt es verletzten Tieren zu helfen, bis diese wieder in der Lage sind selbstständig zu Leben. Es verbietet das Halten von Wildtieren.
Alle einheimischen Vogelarten stehen unter besonderem Schutz !!!
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